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Halsbandsittich, Star und Dohle

Auf dem Gelände des Wasserwerks Großniedesheim haben sich neben vielen anderen Vogelarten auch Halsbandsittiche, Stare und Dohlen angesiedelt. Damit das Wasserwerk nicht nur einer zuverlässigen Wasserversorgung dienen kann, sondern gleichzeitig auch als Heimat für seltene und bedrohte Vogelarten, ergreifen wir die dafür notwendigen Maßnahmen.

Wir blicken zurück: Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim für Halsbandsittich, Star und Dohle

Foto: Dr. Michael Braun, Pixabay

  • Ungeladene Gäste in der Fassade
    • Halsbandsittich Star und Dohle sind Höhlenbrüter. Da sie es immer schwerer haben, geeignete Brutstätten zu finden, bietet die wärmegedämmte Fassade unseres Wasserwerks in Großniedesheim hierfür beste Voraussetzungen. Die Vögel schlagen mit ihren Schnäbeln kleine Löcher in die Fassade, höhlen diese aus und bauen Brutstätten. Die Schäden an der Fassade haben weitreichende Konsequenzen: Eindringen von Feuchtigkeit, Schimmelbildung, eingeschränkte Wärmedämmung und zusätzliche Frostschäden.
  • Sanierung der Wärmedämmung und Fassade
    • Vor der Sanierung müssen die Brutlöcher - nach Bundesnaturschutzgesetz - fachgerecht verschlossen werden.
    • Verschließen der Brutlöcher außerhalb der Brutzeit
    • Überprüfung auf Leerstand
    • Achtung: Auf keinen Fall dürfen dort Haussperlinge oder Buntspechte brüten. Diese gehören zu den besonders geschützten Arten. Die Fortpflanzungs- und Ruhestätten bzw. Standorte dürfen weder beschädigt noch zerstört werden.
  • Unsere nachhaltige und langfristige Lösung
    • Um den Vögeln eine Nist-Alternative anzubieten, haben wir vor 3 Jahren Höhlenbrüterkästen „fassadengetreu“ mit original Dämmmaterial-Resten ausgekleidet und an allen vier Hausseiten unseres Wasserwerks in Großniedesheim angebracht. Mehr als die Hälfte der Höhenbrüterkästen sind seither fest von Halsbandsittich, Star und Dohle bewohnt und unsere Fassade blieb seither verschont.

Vielen Dank an den Frankenthaler Malerbetrieb Wind für das fachkundige Verschließen der Brutlöcher und die Sanierung der Wärmedämmung und Fassade in Kooperation mit unseren Naturschutzexperten.

Herbstputz: Säuberung der Nistkästen

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich, Star und Dohle

Die beste Zeit für den Wohnungsputz ist von September bis Anfang Winter: Dann hat auch der letzte Nachwuchs die Nistkästen verlassen sowie Wintergäste und „Frühbrüter“ können rechtzeitig wieder einziehen.

Begleiten Sie Jörn Weiß, unseren örtlichen Halsband-Sittich-Experten von der Wildvogel-Auffangstation Nonnenhof e.V. bei dem Herbstputz der Nistkästen in schwindelerregende Höhen.

Wenn Vögel Löcher in wärmegedämmte Fassaden schlagen und für ihren Nestbau massiv unterhöhlen, muss man kreative Lösungsansätze finden: Wir haben 20 Höhlenbrüterkästen „fassadengetreu“ mit original Dämmmaterial-Resten ausgekleidet und an allen vier Hausseiten unseres Wasserwerks in Großniedesheim als Nist-Alternative angebracht.

Inzwischen sind schon mehr als die Hälfte der Höhlenbrüterkästen von Halsbandsittich, Star und Dohle bewohnt und unsere Fassade blieb seither verschont.

Episode 3: Wer brütet da?

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich, Star und Dohle

Episode 3: Wer brütet da?

Leider haben heute viele Vögel Probleme, geeignete Nistplätze zu finden. Wir Menschen können die Vögel dabei leicht unterstützen, indem wir Nistkästen an geeigneten Orten aufhängen. Abhängig vom Durchmesser des Einfluglochs wird der Nistkasten von unterschiedlichen Vogelarten genutzt.

Zum Schutz unserer Fassade im Wasserwerk Großniedesheim haben wir an allen vier Hausseiten insgesamt 20 Höhlenbrüterkästen angebracht. Davon sind 5 Kästen mit einem Einflugloch von 80 mm für die Dohle vorgesehen, 15 Kästen mit einem Einflugloch von 55 mm für den Halsbandsittich und neuerdings auch für den ungefähr gleichgroßen Star.

Bei der ersten „Besatzkontrolle“ durch NABU Vertreter Jörn Weiß waren wir freudig überrascht: Mehr als die Hälfte der Höhlenbrüterkästen wiesen „Bewohner“ auf. Fünf Starenpärchen und vier Dohlenpärchen fütterten noch emsig ihren Nachwuchs. Halsbandsittiche ließen sich aktuell nicht beobachten – wie viele Nistkästen tatsächlich bewohnt bzw. bebrütet wurden – und auch von welcher Vogelart-, lässt sich abschließend erst bei der Nistkastenreinigung im Herbst sagen.

Aber: Kleine Hinweise zeigen uns, welche Nistkästen eindeutig von der Dohle bewohnt werden.

Dohlen werfen Stöckchen und kleine Äste in die ausgesuchten Nisthöhlen, um zu hören wie tief die Höhle ist.

Sie werfen so lange und so viele Äste und Stöckchen, bis diese sich ineinander verhaken und ein Grundgerüst für ihren Nestausbau mit Moos bilden.

Aber nicht jeder Wurf ist ein Treffer - findet man unter Nistkästen eine kleine Ansammlung von Ästen und Stöckchen, kann man sich sicher sein, dass hier ein Dohlenpärchen nistet.

Und: Lassen sich zwei runde dunkle Stellen um das Einflugloch und etwas darunter ein dunkler Halbmond erkennen ist auch das ein sicheres Zeichen für die Dohle. Mit ihren dreckigen Füßen von den Äckern und ihrem weit gefächerten Schwanz sorgt sie ihre individuelle Spur bei der Fütterung ihres Nachwuchses an den Nistkästen. Interessant, oder?

Zusatzinfo:

Ein Einflugloch von 32 mm ist ideal für verschiedene Meisenarten (Blau-, Tannen-, Hauben-, Sumpf-, Weiden- und Kohlmeise) sowie den Kleiber. Trauerschnäpper, Haus- und Feldsperling bevorzugen 35 mm Einfluglöcher, der Star 45 mm. Für den Gartenrotschwanz empfiehlt sich ein ovales Einflugloch mit einem Durchmesser von 48 mm Höhe und 32 mm Breite.

Fotografie by Jasmin Schwanitz

Episode 2: Der Star

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

Episode 2: Der Star

„Amsel, Drossel, Fink und Star…“ - wir alle singen dieses Lied mit unseren Kindern. Es wird leise, nicht nur bei „Amsel, Drossel, Fink und Star“ herrscht Wohnungsnot. Die moderne Land- und Forstwirtschaft zerstört den natürlichen Lebensraum. Durch die zunehmende Flächenversiegelung finden sich immer weniger Nischen für die „ganze bunte Vogelwelt“.

Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung. Darunter hat auch ganz besonders der Star zu leiden - sein Bestand nimmt ständig und besorgniserregend ab. In der aktuellen deutschlandweiten Roten Liste wurde er 2015 sogar direkt von „ungefährdet“ auf „gefährdet“ hochgestuft, ohne auf der Vorwarnliste zu stehen.

Stare sind gesellig und wo nur noch einzelne Paare existieren, geben sie die Brutplätze auf, weil sie alleine sind. Auch mit seinem Brutverhalten reagiert er sensibel auf die immer trockeneren Frühjahre. Zweitbruten finden nicht mehr statt oder werden sogar abgebrochen.

Wir freuen uns daher außerordentlich über fünf frischgebackene Staren-Eltern mit gefiedertem Nachwuchs in den Nistkästen unseres Wasserwerks in Großniedesheim.

Der Star macht seinem Namen alle Ehre. Mit dem purpur-glänzenden Gefieder, dem kurzen Schwanz und dem langen Schnabel setzt er auf schlichte Eleganz. Neben einer Unmenge eigener Gesangsmotive besitzt der Star die Fähigkeit, andere Vögel perfekt nachzuahmen. Sein rhythmisches Singen unterstreicht er dabei gerne mit weit geöffneten Flügelbewegungen. Und der Aufwand lohnt sich: Starendamen finden diejenigen Männchen am attraktivsten, deren Gesang die meisten Motive enthält und die beim Singen die größte Ausdauer an den Tag legen.

Alle Infos zum Projekt „Halsbandsittich, Star und Dohle“ können Sie hier nachlesen.

Episode 1: Besatzkontrolle

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

Episode 1: Besatzkontrolle

Was tun, wenn Vögel Löcher in wärmegedämmte Fassaden schlagen und diese für ihren Nestbau massiv unterhöhlen?

Unser Lösungsansatz: Den Vögeln eine Nist-Alternative anbieten. Daher haben wir 20 Höhlenbrüterkästen „fassadengetreu“ mit original Dämmmaterial-Resten ausgekleidet und an allen vier Hausseiten unseres Wasserwerks in Großniedesheim angebracht.

Bei der ersten „Besatzkontrolle“ durch NABU-Vertreter Jörn Weiß erlebten wir eine freudige Überraschung: Mehr als die Hälfte der Höhlenbrüterkästen hatten „Bewohner“ und unsere Fassade blieb seither verschont.

Aber nicht nur Halsbandsittich und Dohle haben Gefallen an den Nisthilfen gefunden; wir durften auch frisch gebackene Staren-Eltern begrüßen. Was für eine Freude! Denn auch der Star steht seit 2015 auf der Roten Liste der bedrohten einheimischen Tierarten.

Höhlenbrüterkästen für verschiedene Vogelarten unterscheiden sich durch unterschiedliche Einfluglöcher. 5 Kästen mit einem Einflugloch von 80 mm sind für die Dohle vorgesehen, 15 Kästen mit einem Einflugloch von 55 mm für den Halsbandsittich und neuerdings auch für die ungefähr gleichgroßen Staren.

Fotos: Fotografie by Jasmin Schwanitz

Anbringen der Nisthilfen

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

5. Anbringen der Nisthilfen

Was tun, wenn Vögel Löcher in wärmegedämmte Fassaden schlagen und diese für ihren Nestbau massiv unterhöhlen?

Unser Lösungsansatz: Den Vögeln eine Nist-Alternative anbieten. Daher haben wir 20 Höhlenbrüterkästen „fassadengetreu“ mit original Dämmmaterial-Resten ausgekleidet und an allen vier Hausseiten unseres Wasserwerks in Großniedesheim angebracht.

Erste Erkenntnisse zeigen, dass die neugierigen und verspielten Sittiche die neuen Brutstätten gerne annehmen und die Hausfassade in Ruhe lassen. Die überaus intelligenten Dohlen aber zeigen bisher wenig Interesse an den Nistkästen und haben sehr schnell wieder damit begonnen, Löcher in die Fassade zu klopfen. Die Löcher haben wir sofort wieder verschlossen, bevor das Dämmmaterial erneut beschädigt wurde.

Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Wir hoffen, dass die Nistkästen von den Vögeln angenommen werden und die Wasserwerks-Fassade in Zukunft verschont wird.

Selbstverständlich halten wir Sie über den Fortschritt unseres Projektes auf dem Laufenden – dranbleiben lohnt sich…

Vielen Dank an Diplom-Biologe Dr. Michael Braun für die Unterstützung bei diesem Projekt!

Quelle: Dr. Michael Braun, Uni Heidelberg, Nabu.de

Fotos: Fotografie by Jasmin Schwanitz

Fachgerechte Sanierung der Fassadendämmung

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

4. Fachgerechte Sanierung der Fassadendämmung

Dohlen und Halsbandsittiche haben auch dieses Jahr wieder ganze Arbeit an den Außenwänden unseres Wasserwerks in Großniedesheim geleistet: Etliche Löcher waren von den Vögeln mit ihren Schnäbeln in die wärmegedämmte Fassade gehackt und für den Nestbau ausgehöhlt worden.

Nach Ende der Brutzeit musste die Fassade dringend ausgebessert werden. Durch die Löcher könnte sonst Feuchtigkeit in die Dämmschicht eindringen, die nicht nur Schimmelbildung begünstigt, sondern auch die Dämmung nachhaltig schädigt.

Arbeitsschritte der Fassadensanierung:
1. Unterhöhlte Bereiche abklopfen, hohlen Putz entfernen
2. Lose Teile und Verunreinigungen aus dem Loch entfernen
3. Das Loch mit Dämmmaterial auffüllen
4. Armierung auftragen, Gewebe einbetten und mit einer zweiten Lage Armierung abdecken

5. Je nach Herstellersystem grundieren
6. Oberputz je nach Herstellersytem aufbringen
7. Schlussbeschichtung

  • Wichtig und unverzichtbar sind dabei natürlich die entsprechend der Hersteller vorgeschriebenen Trocknungszeiten zu beachten

Halsbandsittiche beobachteten die Sanierungsarbeiten aus sicherer Entfernung – die Dohlen jedoch kreisten aufmerksam über den Arbeitern und suchen die Fassade ab. Höchste Zeit, dass wir die Nisthilfen montierten, bevor die intelligenten Tiere wieder damit beginnen, Löcher in die Fassade zu schlagen. Mehr dazu nächste Woche.

Vielen Dank an Maler Wind aus Frankenthal, für die fachkundige Unterstützung bei der Fassadenausbesserung!

Fotos: Fotografie by Jasmin Schwanitz

Die Dohle – sympathischer Vogel mit Imageproblem

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

3. Die Dohle – sympathischer Vogel mit Imageproblem

Dohlen sind die kleinsten Vertreter aus der Familie der Rabenvögel und erfreuen sich wie ihre größeren Artgenossen keiner großen Beliebtheit. Im Mittelalter hieß es, der schwarze Vogel bringe Pest und Tod. Dabei gehören Dohlen nicht nur zu den intelligentesten Vögeln überhaupt, sie haben auch ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Schon in ihrem ersten Lebensjahr sucht sich die Dohle den Partner, mit dem sie für immer zusammenbleibt. Die Nestlinge werden von beiden Elternteilen gemeinsam gefüttert. Und auch die komplette Dohlenkolonie hält zusammen, baut und jagt gemeinsam.

Dohlen sind ursprünglich Baum- und Felsbrüter und bauen ihre Nester in Höhlen und Nischen aller Art. Renovierungen, Gebäudesanierungen und die Vergitterung von (Kirch-)Türmen zerstörten in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Brutplätze der Dohle. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie in einigen Bundesgebieten vom Aussterben bedroht ist.

In ihrer Not suchen die Tiere Ausweichmöglichkeiten: Gedämmte Hausfassaden wie an unserem Großniedesheimer Wasserwerk sind nahezu perfekt als Brutstätte geeignet – sorgt doch die Dämmung für ein warmes, kuscheliges Nest. Die Schäden an der Fassade haben jedoch weitreichende Konsequenzen: Eindringen von Feuchtigkeit, Schimmelbildung, eingeschränkte Wärmedämmung, Aufkommen zusätzlicher Frostschäden. Wir testen daher gerade eine nachhaltige und tierfreundliche Lösung für das Brutstättenproblem.

In den kommenden Wochen informieren wir Sie über das fachkundige Verschließen der Brutlöcher, die Sanierung der Wärmedämmung und Fassade, sowie das richtige Anbringen von Nisthilfen als Lösung für das Fassadenproblem.

Quelle: NABU.de

Der Halsbandsittich – ein Exot?

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

2. Der Halsbandsittich – ein Exot?

Der Halsbandsittich – auch kleiner Alexandersittich genannt – kommt ursprünglich aus Südasien und Afrika. Er ist aber mittlerweile als Neozoen nahezu weltweit verbreitet und stammt vermutlich von entflohenen Volierenvögeln ab. Auch bei uns fühlen sich die kleinen Sittiche wohl: Die vielfältige Flora auf dem Gelände des Großniedesheimer Wasserwerks, angrenzend an die freien Feld- und Ackerflächen und die milden, kurzen Winter entlang des Rheins stellen einen idealen Lebensraum dar.

Die Vögel sind zwar hübsch anzuschauen mit ihrem hellgrünen bis gelblichen Gefieder, den leuchtend roten Schnäbeln und roten Augenringen. Sie verursachen aber gerade an der wärmegedämmten Fassade unseres Wasserwerks in Großniedesheim große Schäden, wenn sie mit ihren Schnäbeln kleine Löcher aushöhlen und Brutstätten unter den Putz bauen. Da sich die Situation, geeignete Brutstätten zu finden, immer weiter verschärft, testen wir gerade ob das Aufhängen von Nistkästen eine nachhaltige und tierfreundliche Lösung für dieses Problem sein kann. Immerhin beträgt die Population in Deutschland inzwischen mehr als 20.000* Tiere.

In den kommenden Wochen informieren wir Sie über die Dohle, das fachkundige Verschließen von Brutlöchern, die Sanierung der Wärmedämmung und Fassade, sowie das richtige Anbringen von Nisthilfen als Lösung für das Fassadenproblem.

*Quelle: www.researchgate.net/…/305656967_Alles_halb_so_schlimm_Die_…

*Zählung: 2019 > 20.000 Halsbandsittiche in Deutschland verteilt auf das Rhein-Neckar-Gebiet (Worms, Frankenthal bis Speyer und Heidelberg), Rhein-Main-Gebiet (hauptsächlich Mainz-Wiesbaden) und das Rheinland (Bonn bis Duisburg und Krefeld) (Braun)
Dr. Michael Braun (Uni Heidelberg)
 

Foto: Pixabay

Ungeladene Gäste in der Fassade

 

Pilotprojekt im Wasserwerk Großniedesheim: Nisthilfen für Halsbandsittich und Dohle

1. Ungeladene Gäste in der Fassade

Schön anzuschauen: Unzählige kleine grüne Halsbandsittiche sitzen rund um unser Großniedesheimer Wasserwerk auf den Ästen. Auch schwarze Dohlen und viele andere Vögel ziehen dort ihre Kreise.

Die Schattenseite: Dohlen und Halsbandsittiche sind Höhlenbrüter und lieben es kuschelig warm. Da sie es immer schwerer haben, geeignete Brutstätten zu finden, bietet die wärmegedämmte Fassade unseres Wasserwerks in Großniedesheim hierfür beste Voraussetzungen. Die Vögel schlagen mit ihren Schnäbeln kleine Löcher in die Fassade. Anschließend werden die Löcher ausgehöhlt und großzügige Brutstätten unter den Putz gebaut.

Die Schäden an der Fassade haben weitreichende Konsequenzen: Eindringen von Feuchtigkeit, Schimmelbildung, eingeschränkte Wärmedämmung, Aufkommen zusätzlicher Frostschäden. Die Löcher haben wir daher zeitnah nach der Brutzeit wieder verschlossen – mit dem Ergebnis, dass die Vögel kurz darauf von Neuem begannen, Löcher in die Fassade zu schlagen. Eine nachhaltigere Lösung muss her!

Wir haben daher ein Pilotprojekt gestartet: Nisthilfen rund um die komplette Fassade des Wasserwerks sollen den gefiederten Tieren eine Alternative bieten 

In den kommenden Wochen informieren wir Sie über die kleinen grünen Neozoen und die Dohle, das fachkundige Verschließen der Brutlöcher, die Sanierung der Wärmedämmung und Fassade, sowie das richtige Anbringen von Nisthilfen. 

Fotos: Fotografie by Jasmin Schwanitz, Pixabay

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