Mit einer Krisenübung wurde Reaktionsfähigkeit als auch Zusammenarbeit getestet. Ein Stresstest für die Mitarbeiter der Stadtwerke - und das über mehrere Tage.
Stadtwerke simulieren Versorgungsengpass
In der heutigen Zeit sind Unternehmen mit unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert – sei es durch Cyberangriffe, Naturkatastrophen oder Krisenlagen. Übungen sind essenziell für eine effektive Krisenvorsorge. Nur wer regelmäßig verschiedene Szenarien durchspielt, kann im Ernstfall schnell und sicher handeln. Auch die Stadtwerke Frankenthal trainieren regelmäßig. In diesem Jahr stand eine Gasmangellage auf dem Programm. „Um die Resilienz unseres Unternehmens zu fördern ist es wichtig, regelmäßig zu üben und sich neuen Situationen zu stellen“, so der Technische Leiter Andreas Gabriel. „Die Übung wurde von einem kleinen Team im Vorfeld geplant, schließlich mussten Absprachen, beispielsweise mit den Netzvorversorgern, getroffen werden“.
Am Mittwoch, 14. Mai 2025, um 9.20 Uhr, startete die Übung. Das Szenario: Ein Vorversorger stellt die Gaslieferung an die Stadtwerke ein. Innerhalb weniger Stunden wäre ganz Frankenthal ohne Gas. Haushalte, Großunternehmen und Institutionen wären betroffen. „In diesem Fall müssen die Stadtwerke schnell reagieren, Sicherheitsmaßnahmen aktivieren, das Krisenmanagement einberufen und die Versorgung sicherstellen“ so der Technische Leiter weiter.
Mit Krisenübung für den Ernstfall vorbereitet
Mit einer Übung werden realistische Szenarien durchgespielt, dadurch können die Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter und die interne Zusammenarbeit optimiert, aber auch mögliche Schwachstellen identifiziert werden.
Bereits um 11.30 Uhr (am 14. Mai) konnten die technischen Mitarbeiter die Ersatzversorgung sicherstellen. Der Prozess verlief reibungslos.
Mit der Ersatzversorgung wurde von einem Vorversorger auf das Netz eines anderen Vorversorgers umgestellt. Die Stabilisierung des Gasnetzes und zusätzliche Szenarien wie Stromschwankungen und Notstromversorgung mussten ebenfalls bewältigt werden. Die Übung war nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Mitarbeiter fuhren vor Ort und nahmen Umschaltungen vor, kontrollierten die Übergabestationen und hielten den Netzdruck stabil, bauten Notstromaggregate auf – und das alles im laufenden Betrieb. Für die Bevölkerung war nichts zu spüren, die Gasversorgung war zu jeder Zeit sichergestellt.
„Die Übung wurde in Abstimmung mit unseren Gasvorversorgungsunternehmen und der Feuerwehr Frankenthal abgestimmt und durchgeführt“, erklärt Andreas Gabriel, Technischer Leiter. „Wir danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung und hohe Flexibilität. Wir haben erneut bewiesen, dass wir die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen können.“
Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Nicolas Meyer betont die Bedeutung solcher Übungen für die Stadt: „Die zuverlässige Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität. Solche Übungen zeigen, dass die Stadtwerke Frankenthal auch in Ausnahmesituationen handlungsfähig sind. Ich danke allen Mitarbeitenden für ihr Engagement und ihre vorausschauende Arbeit – sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Krisenvorsorge und zur Sicherheit unserer Stadt.“
Die Übung dauerte insgesamt sieben Tage und wurde am Dienstag, 20. Mai 2025, erfolgreich abgeschlossen.