Neue Strom-, Kommunikations-, Trinkwasser- und Abwasser-Leitungen in einem gemeinsamen Vorhaben.
Netzausbauprojekt mit Leuchtturm-Charakter
Die Stadtwerke Frankenthal realisieren ein umfassendes Infrastrukturprojekt. Ziel ist es, die Netzstabilität nachhaltig zu verbessern und die Stromversorgung für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sowie auch für das expandierende Gewerbe im Industriegebiet Am Römig zukunftssicher auszubauen. Hierfür wird eine neue unterirdische Stromtrasse verlegt. Um den Synergieeffekt zu nutzen, werden im Zuge dieses Vorhabens weitere wichtige Infrastrukturen erneuert: Die Stadtwerke Frankenthal modernisieren in diesem Zuge die Trinkwasserleitungen im Studernheimer Weg. Auch die Erneuerung der internen Kommunikationsleitungen der Stadtwerke werden in diesem Bauvorhaben realisiert. Und der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb (EWF) der Stadt Frankenthal erneuert einen Abwasserkanal. So werden gleich mehrere wichtige Ver- und Entsorgungssysteme in einem gemeinsamen Projekt auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF) erneuert ein Abwasserpumpwerk und einen Abwasserkanal auf einem rund 300 Meter langen Abschnitt im Bereich des Studernheimer Wegs, vom Pumpwerk bis zur Einmündung Verdistraße.
„Die Anforderungen an unser Leitungsnetz sind in den letzten Jahren stetig gestiegen“, informiert Volkmar Langefeld, Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal. „Das Projekt steigert die Anschlussleistung um 50 Prozent, so verschaffen wir uns 20 bis 30 Jahre Luft bei der Umsetzung der Energiewende. Es ist eines der größten Projekte der vergangenen Jahre, welches wir heute starten“.
„Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir ein sichtbares Zeichen für Fortschritt und Zukunft“, so Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer. „Der Ausbau der Versorgungsleitungen im Studernheimer Weg schafft die Grundlage für eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte unserer Zeit: die Entwicklung des vierten Abschnitts des Industriegebiets Am Römig. Dieses Projekt stärkt Frankenthals Rolle als Industrie- und Gewerbestandort, schafft neue Arbeitsplätze und bringt uns unserem Ziel einer zukunftsfesten, wirtschaftlich starken Stadt ein großes Stück näher.“
Dank gehe auch an die Bürgerinnen und Bürger, denn solch eine Investition in die Infrastruktur geht nicht einher mit Einschränkungen. So muss der Studernheimer Weg ab Mitte Juli für rund 12 Monate gesperrt werden. Man versuche aber, die Auswirkungen auf Anwohner und Verkehr so gering wie möglich zu halten.

Energiebedarf steigt – Anforderungen wachsen
Angesichts des steigenden Energiebedarfs und der Komplexität der modernen Energieversorgung, befassen sich die Stadtwerke Frankenthal intensiv mit der Prüfung und Neuausrichtung ihrer Strominfrastruktur.
Ziel ist eine in die Zukunft ausgerichtete und leistungsfähige Versorgung, die sowohl den Anforderungen der Industrie als auch den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird. Die Zunahme von beispielsweise Photovoltaikanlagen, der Einsatz von Wärmepumpen, sowie der Ausbau von Ladeinfrastruktur zur Stärkung der E-Mobilität, erfordern moderne und effiziente Netzinfrastrukturen.
Mehrere Bauabschnitte
Das Bauvorhaben ist in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Auswirkungen auf den Verkehr, die Landwirtschaft und die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Einige Baubereiche finden auf öffentlichen Wirtschaftswegen statt, was eine enge Abstimmung mit den betroffenen Landwirten erfordert.
Die neue Stromtrasse beginnt am Umspannwerk Süd in der Mahlastraße, hinter der dortigen Freizeitanlage. Von dort verläuft die neue Stromtrasse unter der Isenach und der Bahnlinie hindurch, über Wirtschaftswege bis in den Studernheimer Weg, weiter in die Dürkheimer Straße und schließlich entlang der L524 bis zum Industriegebiet Am Römig. Die Bauabschnitte sind zeitlich aufeinander abgestimmt, jedoch erfolgt die Ausführung, je nach Absprache mit den beteiligten Gewerken und Betroffenen, in flexibler Reihenfolge.
Der erste Bauabschnitt startete bereits Anfang Juni auf einem öffentlichen Wirtschaftsweg, der zum Industriegebiet Am Römig führt.
Das gesamte Bauvorhaben ist in vier Teilbereiche untergliedert:
Teilbereich 1: Umspannwerk Süd, Mahlastraße über Wirtschaftswege bis zum Studernheimer Weg
Teilbereich 2: Studernheimer Weg (inklusive Unterabschnitte)
Teilbereich 3: Dürkheimer Straße und entlang der L524 im Bereich des künftigen Fahrradwegs
Teilbereich 4: Wirtschaftsweg abgehend der L524 bis zum Industriegebiet
Im Teilbereich 2, Studernheimer Weg, wird die Baumaßnahme der Stadtwerke über einen Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt, hier wird es zu Sperrungen kommen. Dies ist unausweichlich, da die genannten Systeme unterirdisch in die Straßen gelegt werden. Dazu kommen verkehrsrechtliche und gesetzliche Vorgaben, die eine raumbezogene Sperrung nötig macht.
Im Teilbereich 3, Dürkheimer Straße/L524, beginnen die Baumaßnahmen - nach heutigem Stand - im Jahr 2027. Dabei soll der Abschnitt, der außerhalb der Ortsbebauung Eppsteins liegenden Trasse, in enger Abstimmung mit dem Bau des Fahrradweges entlang der L524 geschehen.

Hintergrund
Mit der Erweiterung des Gewerbegebiets Am Römig positioniert sich die Stadt Frankenthal (Pfalz) als starker Wirtschaftsstandort in der Region. Das sichert Arbeitsplätze und schafft Perspektiven für die Stadt und die Region.
Gleichzeitig steigt der Strombedarf, sowohl im gewerblichen/industriellen als auch im privaten Bereich. Durch den Einsatz von Wärmepumpen, den Ausbau der Ladeinfrastruktur, und viele weitere Aspekte, wird heutzutage mehr Strom verbraucht. Die Aufgabenstellung an die Netzinfrastruktur ist komplexer als noch vor 40 Jahren. Diesem Mehrbedarf und einer höherer Netzbeanspruchung, wird mit der Erweiterung des Stromnetzes in Frankenthal Rechnung getragen.
Die zu erneuernden Trinkwasserleitungen entstanden in den 1960er- und 1970er-Jahren und haben damit einen Großteil ihrer Betriebsdauer erreicht. Mit dem Austausch ergibt sich ein besonderer Synergieeffekt, insbesondere für den Studernheimer Weg.
Im Vorfeld der Baumaßnahme fanden und finden Gespräche mit beteiligten Institutionen und Sprechern verschiedener Interessensgruppen statt, um darauf basierend die Betroffenen einzubinden und zu informieren. Gemeinsam wurden Lösungen erarbeitet, um den Zugang zu Feldern, ansässigen Gewerbetreibenden und privaten Anwesen zu gewährleisten.
Insgesamt ist das Bauvorhaben auf 24 Monate angesetzt. Die Stadtwerke Frankenthal investieren rund 8 Millionen Euro in die Modernisierung der Infrastruktur.

Zahlen, Daten, Fakten
Stromtrasse: Auf 5 Kilometer Länge werden 20 KV-Kabelsysteme (4 Stück) mit einer Gesamtlänge von rund 20 Kilometern verlegt.
Kommunikationssysteme: Auf der gesamten Trasse, redundant
Trinkwasserleitung Studernheimer Weg: 1,4 Kilometer, inklusiver aller Hausanschlüsse
Abwasserkanal: 0,3 Kilometer
Investitionssumme: rund 8 Millionen Euro
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Frankenthal GmbH, Bauunternehmen Heberger GmbH, EWF Frankenthal, Pfalzwerke Netz AG (als regionaler Vorversorger)
Bauzeit gesamt: 24 Monate