Vertragsunterzeichnung in Grünstadt – gemeinsam für ein sicheres Wassernetz in der Vorderpfalz.
Wasserversorger kooperieren
Trinkwasser ist das höchste Gut und Lebensmittel Nummer 1. Kaum vorstellbar, dass dies zur Mangelware werden könnte. Doch manch eine Region – auch in Deutschland – muss sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Fallende Grundwasserstände und sich abzeichnende Versorgungsengpässe veranlassten deshalb die Verbandsgemeindewerke Leiningerland, die Stadtwerke Grünstadt GmbH und die Verbandsgemeindewerke Freinsheim bereits im Jahr 2021 dazu, ein gemeinsames Grundwasserbewirtschaftungskonzept zu erstellen. Wie kann die Trinkwasserversorgung nachhaltig und dauerhaft gesichert werden? Die Erkenntnisse aus den angesetzten Studien führten nun zur Entscheidung, sich mit weiteren Wasserversorgern gegenseitig zu unterstützen und mit einer Erweiterung der Verbundleitungen den Wasseraustausch zwischen den Versorgungsbereichen zu ermöglichen. Es wird damit ein Verbund geschaffen, der sich gegenseitig hilft.
Interkommunale Zusammenarbeit
Mit den Worten: „Heute ist für uns ein Feiertag“, begrüßte Bürgermeister Frank Rüttger, Verbandsgemeinde Leiningerland, die Teilnehmer der verschiedenen Wasserversorgungsunternehmen und die politischen Vertreter. Am Montag, 19. Mai 2025, kamen diese in der Verbandsgemeinde Leiningerland zusammen, um gemeinsam eine Absichtserklärung zu unterschreiben. Es sei ein Etappensieg – besonders für die Region Leiningerland. Denn hier zeigt sich die Thematik sehr deutlich. Fallende Grundwasserstände, eine Region mit wenig Regen – hier muss zukunftsweisend gehandelt werden.
Das bestehende Netz systematisch erweitern und zukunftsfähig machen, dafür haben nun sieben Wasserversorger sich entschieden.
Auf Augenhöhe - gemeinsam für die Region
„Dieses Projekt gehörte zu den ersten, die ich 2021, als ich zu den Stadtwerken Frankenthal kam, mit anstoßen durfte. Eine gute und kooperative Zusammenarbeit kennt die Stadtwerke Frankenthal bereits seit rund 50 Jahren mit der TWL in Ludwigshafen. Deswegen wissen wir, wie wichtig Kooperationen sind. Ein Versorgungsausfall kann auch in unserer Region eintreffen, beispielsweise durch ein Hochwasser. Umso wichtiger ist es, eine starke Verbindung zu haben und die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung dauerhaft sicherzustellen“, so Volkmar Langefeld, Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal. Ein wichtiger Schritt für die zukünftige Trinkwasserversorgung. So kann jeder nicht nur Wasser liefern, sondern - im Notfall - erhalten.
Oberbürgermeister Nicolas Meyer, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Frankenthal, betont: „Die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung ist eine zentrale Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge – gerade in Zeiten des Klimawandels. Dass wir in der Region Verantwortung übernehmen und gemeinsam mit starken Partnern an einem resilienten Wassernetz arbeiten, ist ein starkes Signal für die Menschen in der Vorderpfalz.“
„Die Stadtwerke Frankenthal haben seit vielen Jahren Erfahrung mit Wasserverbundprojekten und versorgen 80.000 Menschen durch zwei kombinierte Wasserwerke: Frankenthal, Klein- und Großniedesheim, Heßheim sowie Bobenheim-Roxheim. Darüber hinaus besteht ein Zwei-Richtungs-Verbund mit Ludwigshafen. Alle bereits gewonnen Erkenntnisse werden die Stadtwerke Frankenthal aktiv in denen neuen großen Vorderpfälzer Wasserverbund, der fast eine halbe Million Menschen versorgt, einbringen,“ erläutert Andreas Gabriel, Technischer Leiter bei den Stadtwerken Frankenthal, das Projekt.
Aus dem „Letter of Intent“ wird ein Großprojekt
Die Bereitschaft sich gemeinsam zu unterstützen ist das eine, nun sind alle Beteiligten daran, ihre verschiedenen Aufgaben in die Tat umzusetzen. Zeitliche Pläne gibt es, so werden die nächsten Bauabschnitte bereits in diesem Jahr gestartet. Insgesamt werden von allen beteiligten Unternehmen rund 15 Millionen Euro investiert.
Hintergrund
Steigender Trinkwasserbedarf, bereichsweise fallende Grundwasserstände und sich abzeichnende Versorgungsengpässe veranlassten die Verbandsgemeindewerke Leiningerland, die Stadtwerke Grünstadt GmbH und die Verbandsgemeindewerke Freinsheim im Jahr 2021 dazu, ein gemeinsames Grundwasserbewirtschaftungskonzept für die Zukunft vorzusehen. Studien verdeutlichten, wo die Probleme gerade für das Leiningerland bestehen. Um die Trinkwasserversorgung für die Region zu sichern, haben sich sieben Wasserversorger mit einer gemeinsamen Absichtserklärung verpflichtet.
Damit werden zukünftig 422.000 Einwohner mit rund 28,3 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr versorgt. Der Zusammenschluss besteht aus den Technischen Werken Ludwigshafen AG, Stadtwerken Frankenthal GmbH, des Zweckverbands Wasserversorgung Friedelsheimer Gruppe, dem Zweckverband Pfälzische Mittelrheingruppe, den Verbandsgemeindewerken Freinsheim, den Stadtwerken Grünstadt GmbH und den Verbandsgemeindewerken Leiningerland.